Beschreibung
Die vorliegende Expertise widmet sich einer außergewöhnlichen, antiken Kanne, die aufgrund ihrer Beschaffenheit und Herkunft ein besonderes Interesse weckt. Es handelt sich um ein Objekt, das nicht nur handwerkliches Können, sondern auch ein Stück Kulturgeschichte verkörpert.
Ein Zeugnis orientalischer Handwerkskunst
Diese antike Kanne ist ein bemerkenswertes Beispiel orientalischer Handwerkskunst aus dem 19. Jahrhundert. Ihre besondere Form, die an eine Kalebasse erinnert, deutet auf eine mögliche Verwendung als Teil einer orientalischen Wasserpfeife hin. Das Objekt besticht durch seine detailreiche Verarbeitung und die Spuren seiner bewegten Vergangenheit.

Die Kanne wurde aus Kupfer gefertigt, einem Material, das in der orientalischen Metallkunst traditionell eine wichtige Rolle spielt. Die Oberfläche ist mit ziselierten Sternen auf der Schulter und weiteren, kaum erkennbaren Verzierungen versehen. Diese Ornamente zeugen von der Kunstfertigkeit des Kupferschmieds, sind jedoch durch den Gebrauch und die Zeit teilweise berieben. Im Innenraum und am Kannenhals sind Ablagerungen vorhanden, die auf die Nutzung des Objekts hinweisen. Die handwerkliche Verbindung der Kanne in der Mitte oder am Anfang der Schulter mittels einer gezahnten Falzverbindung, "dovetail seam" oder "cramp seam", ist ein weiteres Qualitätsmerkmal. Die Tülle ist gelötet, und der Bodenstand ist über den Körper gelegt, gefalzt, gehämmert und ebenfalls verlötet. Der Bandhenkel ist genietet und gelötet.
Insgesamt starker Abrieb und es sind Dellen vorhanden, die von der langen Nutzungsdauer und dem Umgang mit dem Objekt zeugen. Eine Prüfung auf Dichtheit wurde nicht durchgeführt.
Der Abrieb betrifft insbesondere die Verzinnung und die feinen Ziselierungen, wodurch die ursprünglichen Muster nur noch schemenhaft erkennbar sind. Die Dellen variieren in ihrer Größe und Tiefe, einige sind oberflächlich, andere haben das Material stärker verformt. Am Kannenhals inneren finden sich zudem leichte Oxidationsspuren, die auf den Kontakt mit Flüssigkeiten zurückzuführen sein könnten. Der Übergang vom Körper zur Tülle weist leichte Spielstellen auf, was auf eine mögliche Beanspruchung der Lötverbindung hindeutet.
Die Entstehung der Kupferkanne im 19. Jahrhundert verortet sie in einer Epoche, in der das orientalische Kunsthandwerk eine Blütezeit erlebte. Objekte wie diese Kanne sind nicht nur Gebrauchsgegenstände, sondern auch Zeugnisse einer reichen kulturellen Tradition. Die Verwendung von Kupfer als Material und die spezifischen Verzierungstechniken sind typisch für die Region und die Zeit.
Aufgrund ihres Alters, ihrer Herkunft und ihrer handwerklichen Qualität stellt die Kanne ein interessantes Sammlerstück dar. Die Kombination aus antikem Wert, orientalischer Ästhetik und den Gebrauchsspuren der Zeit macht sie zu einem einzigartigen Objekt für Liebhaber und Sammler von orientalischen Kunstgegenständen.
Merkmale
Gebraucht |
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