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Holz Standgefäße aus Apothekennachlass
Apotheker Holzstandgefäße Sammlung aus einem Apothekernachlass einer "Unteren Apotheke" hier Inventargefäße, welche man vom 18. bis 20. Jahrhundert datieren kann. (32 Stück aus Holz, 1 Stück aus Blech).
Es ist allgemein selten, eine so große pharmazeutische Holz Offizien Sammlung "am Stück" zu bekommen. Ein Einzelverkauf der Standgefäße wäre totaler Frevel. Solche Sammlungen können eine Menge in Punkto Forschung in den richtigen Händen beitragen.
Mit dabei sind Standgefäße des 18. Jahrhundert, welche mit dunkelbrauner Ölfarbe übermalt wurden. Man kann partiell noch die ursprüngliche alte rote Fassung / Grundierung sehr gut erkennen. Zudem weißen die scharf profilierten Stand & Deckel Regionen darauf hin. Die Art der Krakeelen sowie die komplette Erscheinung lassen zu guter Letzt keine Zweifel an der Originalität dieser hier ältesten tollen Offizien zu.
Leider kann man nur erahnen was unter dieser unschönen dunkelbraunen Farbe verborgen sein könnte. Solche Übermalungen (Fassungen) waren Gang & Gäbe, alte nicht mehr gewollte Stile wurden einfach "weg gemalt", wenn diese nicht mehr in den Zeitgeist der aktuellen Stilepoche gepasst haben.
Da kam es schon mal vor das ein einziges Gefäß 2-3 mal oder öfter übermalt / Über-Etikettiert wurde.
Schön zu erkennen sind in dieser Sammlung übermalte Herz-Etiketten, welche man in der 1. Hälfte des 19. Jahrhundert gerne verwendete - man hatte die überladenen Formen des Barock / Rokoko satt und ging zum "monumentalen" Klassizismus über, was man auch an der glatten konischen Säulenform ohne Profilierung erkennen kann. Bei den geometrischen Etiketten ist es ebenso sicher das diese nachträglich etwa um 1920 aufgebracht wurden.
Ein wahrlich tolles Gefäß sehen Sie in der Mitte ganz oben mit der Grün- grundigen Fassung & Medaillon mit Schleife, welche für den Zopfstil des auslaufenden 18. Jahrhundert steht. Auch hier lässt sich sehen, dass diese Malerei nicht die erste sein kann. Man kann links neben der Hoch Oval-Kartusche ein für den Barock typisches Ornament ganz schwach an einer kaum wahrnehmbaren Silhouette erkennen.
Ein weiterer schöner Aspekt in Punkto Sammlerwürdigkeit und Forschung ist der, dass sich in vielen Behältern - Reste des Inhalts befinden - mal mehr, mal weniger bis hin zu vollen Gefäßen. Ich bin mir auch sicher das bei einigen die innere Blechhülse nachträglich eigepasst wurde. Den Blech Attribute nutzte man erst in der breiten Masse gegen Ende des 19. Jahrhundert.
Und nun genug erzählt. Bei diesem Konvolut gibt es noch wahrlich genug zu recherchieren und zu erforschen.
Zum Zustand.
Die Holzdosen haben teils starke Spuren der Zeit, dass heißt berieben, bestoßen, Deckel klemmen oft, bei einigen Dosen gibt es Schwundrisse oder der Deckel ist etwas gerissen.
Es sind auch Deckel mit Holz-Abplatzern vorhanden. Viele der Standgefäße haben einen Blecheinsatz mit Blechdeckel, bei vielen Dosen wurde im laufe der Stilepochen mit Ölfarbe über die Etiketten und Dosen gestrichen und auch andere Etiketten darüber verklebt. Bei einer Dose fehlt der Deckel.
Wir können Ihnen auf Anfrage gerne weitere Fotos zukommen lassen. Anfrage.
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